Mit der vorliegenden Zusammenstellung möchte ich Impulse geben, wie Lehrer/innen übermäßigen Belastungen vorbeugen können, bzw. was sie tun können, um unvermeidbare Belastungen besser ertragen zu kön­nen und somit mehr Zufriedenheit und Gesundheit in ihrem Beruf erlangen können. Dazu gibt es eine unüberschaubare Vielzahl von Büchern, Seminaren und Programmen. Für die Konzeption meines Buches „Wenn Lehrer nicht mehr leben wollen – Depressionen verstehen, vorbeugen, überwinden“ las ich mich vor vielen Jahren durch Berge von Bü­chern und versuchte die Spreu vom Weizen zu trennen. In diesem Artikel fasste ich für die Zeitschrift "PädForum" die wesentlichen Er­gebnisse zusammen.

Die hier angeführten Impulse sollen den Leser zum Nach­denken über das persönliche Arbeitsverhalten anregen. Besonders berücksichtigt wurden hier Ver­öffentlichungen, die sich mit der Vorbeugung von psychischen Erkrankungen – dem Krankheitsrisiko Nr. 1 unter Lehrer/innen - beschäftigen. Die vorgestell­ten Denkanstöße können grundsätzlich zu einem angenehmeren, stressfreieren und somit auch ge­sünderen Leben beitragen, ganz gleich ob man an­fälliger ist für psychische (Burnout, Depression) oder physische Erkrankungen (Wirbelsäulenbe­schwerden, Herzerkrankungen, Magengeschwüre, usw.). So sollte jede Kollegin und jeder Kollege selbst entscheiden, welcher Aspekt für den Aufbau ihrer/seiner Belastungskompetenz sinnvoll und hilfreich erscheint.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit mit den angesprochenen Maßnahmen ist die Überzeugung, dass man selbst an sich arbeiten muss, um gesünder und glücklicher zu leben. Diese Auffassung unter­stützt auch der erfahrene Psychologe und Pädagoge Reinhold MILLER. In seinem Buch „Sich in der Schule wohlfühlen“ schreibt er:

„Die Verantwortung für mein Wohlfühlen trage ich selbst, und ich kann sie nicht auf die Schule, auf die Kolleg/innen, auf den Schulleiter, auf die Behörden, auf die Bürokratie abwälzen. [...] Lange Zeit wollte ich die Ursachen von Schwie­rigkeiten und Störungen beseitigen und deshalb andere verändern, damit alles stimmig werden sollte: Die anderen müssen in mein Puzzle passen, nicht umge­kehrt! Ich habe inzwischen gelernt, dass letztlich nur ich mich ändern und bei mir etwas verändern kann. [...] Ich möchte nicht im ‚Wartezimmer des Lebens‘ sitzen und warten, bis ‚es‘ schon wieder wird oder bis ‚es‘ besser geht, sondern ich möchte für mich – und dadurch auch für andere – et­was tun. Das ist eine, das ist meine Chance“ (MILLER, 1992, S. 15)!

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